Das Dawodia Flüchtlingslager liegt im Nordwesten des Irak und ist Teil der Region Kurdistan. Hier leben 3.828 Menschen yezidischer, christlicher und muslimischer Zugehörigkeit. Unter den Kindern und Jugendlichen dort besteht ein hoher Bedarf an psychosozialen (PS) Diensten, da diese sehr häufig in der Vergangenheit kriegsbedingte Gewalt und Verlust erfahren haben und fortwährend unter Fluchtbedingungen und in einer Atmosphäre der Instabilität leben. In der Arbeit mit Jugendlichen in Dawodia ist es wichtig psychische Gesundheit und Wohlbefinden als Grundlage eines sozialen Zusammenhalts und Lebens zu begreifen. Psychosoziale Probleme können zu einer weiteren Beschädigung der kommunalen Beziehungen und verstärkten zwischenmenschliche Konflikte führen – vor allem in einem Kontext der durch ethnische und religiöse Diversität geprägt ist wie in Dawodia.

Hudara führt zusammen mit der lokalen Partnerorganisation Rusaz eine psychosoziale Gruppenintervention durch, um Jugendliche mit ausgeprägten psychosozialen Problemen zu unterstützen. Es finden auch Workshops statt, in denen Jugendliche verschiedene psychosoziale und friedensbezogene Themen diskutieren und mit kreativen Mitteln reflektieren. Die Teilnehmer organisieren eine Veranstaltung, um ihre Standpunkte zu vertiefen und um ihre künstlerischen Produktionen , die während der Workshops entstanden sind, der Gemeinschaft vorzustellen. Sie erhalten die Möglichkeit, sich an der Entwicklung einer Broschüre zu beteiligen. Die Broschüre wird sowohl im Irak als auch in Deutschland einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.